Texten mit oder ohne KI?

Wie hältst du es mit der KI? – Diese Gretchenfrage wird mir als Texterin dieser Tage immer wieder gestellt. Und in der Tat ist das in meinem Business eine entscheidende Frage. Wenn nicht sogar die entscheidendste überhaupt: Werden Texter bald (oder eigentlich jetzt schon) nicht mehr gebraucht, wenn mit ChatGPT und anderen KI-Tools eigentlich jeder in Windeseile alles selber machen kann? Wer zahlt denn noch für Texte? Wer zahlt noch für die extrem langsame Gehirnleistung von menschlichen Kommunikationsstrategen, wenn mit KI alles in Sekundenschnelle geht?

Eine langfristig 100 % gültige Antwort darauf kann ich auch nicht geben. Aber eine Tendenz.

Ein kurzer Einblick in meine Arbeit: Natürlich nutze auch ich KI für meine Texte. Vor allem zu zwei Zeitpunkten der Arbeit: ganz am Anfang und ganz am Schluss.

Guter Assistent

ChatGPT ist der beste Assistent fürs Brainstorming, wenn einem die richtige Idee einfach nicht kommen will. Und ChatGPT ist ein super Impulsgeber, wenn einem Text am Ende noch der entscheidende Twist fehlt. Der richtige starke Sog, den er unbedingt haben sollte, um Menschen emotional zu berühren und zu begeistern.

Für alles, was dazwischen kommt, ist mir KI selten eine Hilfe.

Manchmal merke ich aber tatsächlich beim Schreiben, dass ich mich mit einem Teilaspekt des Themas noch so gar nicht auskenne. Dann frage ich ChatGPT.

Aber ehrlich gesagt: Auch das ist dann eher Vorarbeit, der letztgültige Text bleibt meine Sache! Von ChatGPT lasse ich mir zum Beispiel eine sinnvolle, zu diesem Themenbereich passende Struktur vorschlagen. Oder die Top-5-Fakten zu dem Thema zusammentragen.

Vorsicht bei unbekannten Inhalten

Wobei auch hier schon Vorsicht geboten ist. Das fällt mir immer dann auf, wenn ich es bei einem Thema ausprobiere, wo ich selbst gut Bescheid weiß. Wenn ich dann zusätzlich ChatGPT um Unterstützung bitte, merke ich: Die Ergebnisse sind oft richtige Themaverfehlungen! Voll am entscheidenden Aspekt vorbeigeschrieben! Tatsächlich! Schon wiederholt erlebt! Fällt halt nur auf, wenn man sich selbst auskennt, sonst eben nicht.

Also die Maxime lautet: ChatGPT unbedingt als Inspirationsgeber und Strukturassistenten nutzen. Aber gleichzeitig auf jeden Fall: Selbst recherchieren und selbst schreiben. KI ist dein Assistent und nicht dein Gehirn!

Das ist jetzt auch schon die Antwort auf die Frage, ob KI zum jetzigen Zeitpunkt menschliche Texter ersetzen kann: Nein, das denke ich nicht.

Für alle, die bei schriftlicher Kommunikation im Alltag unsicher werden und sich blockiert fühlen, ist das, was ChatGPT leistet, natürlich eine Erlösung und auf jeden Fall eine großartige Sache. Aber mal ganz ehrlich: Wer hat sich für so eine Alltagskommunikation denn früher professionelle Hilfe geholt? Wohl die Allerwenigsten.

Emotionale Kommunikation

Wo es früher und heute Profi-Texter braucht, ist definitiv der Bereich Content Marketing. Da, wo es um emotionale Kommunikation, um authentisches Storytelling, um Vertrauensaufbau, um inhaltlichen Mehrwert für deine Kunden geht.

Vor kurzem hat mich eine Bekannte kontaktiert: Sie habe meinen letzten Post auf Instagram „sehr genossen“! Sie fühlte sich durch meinen Text „erfrischt und belebt“, weil sie sonst fast überall nur noch KI-Generiertes lese – dem man das auch anmerke.

Schön auf den Punkt gebracht! Genau so empfinde ich es auch: KI-generierte Texte lesen sich auf den ersten Blick immer wunderschön flüssig und unholprig. Aber auf den zweiten Blick muten sie oft seltsam inhaltsleer und charakterlos an. Nichts, wo man das Gefühl hat, irgendetwas über den Menschen zu erfahren, der da schreibt. Nichts, was in irgendeiner Form Vertrauen aufbaut.

Vermutlich schöpfen die meisten von uns noch nicht das volle Potenzial der KI. Ziemlich wahrscheinlich ist das so. Und ziemlich wahrscheinlich können wir auch jetzt schon bessere Texte rausholen, wenn wir unsere Prompts und Anweisungen optimieren.

Und ziemlich sicher werden die Ergebnisse, die uns KI-Tools liefern, in den nächsten Monaten und Jahren immer besser und menschenähnlicher werden.

In welchem Ausmaß die KI unser Leben in den nächsten 10 oder 15 Jahren im Großen und im Kleinen verändern wird – das kann momentan natürlich niemand mit vollständiger Gewissheit sagen. Selbst die KI selbst kann da nur Tendenzen geben!

Fokus aufs Menschliche

Aber: Was uns Menschen eigen ist und worauf wir uns in Umbruchszeiten wie diesen und überhaupt immer und immer wieder besinnen dürfen, ist die Tatsache, dass wir immer selbst entscheiden können, worauf wir unseren Fokus richten. Und daran wird auch der Einfluss der Künstlichen Intelligenz nichts ändern.

Und deshalb entscheide ich mich heute, meinen Fokus auf all das zu richten, was darauf hindeutet, dass Emotionen und Gefühle immer menschlich bleiben werden – egal, welch gutes Training KI gerade durch Meta und andere große Player erhält.

Ich bin überzeugt, dass emotionale Kommunikation und Vertrauensaufbau immer Menschen-Sache bleiben werden. Und emotionale Kommunikation und Vertrauensaufbau sind DIE entscheidenden Charakteristika jedes guten Business-Textes.

Schreib mir gerne, wie deine Erfahrungen mit Texten, KI und Vertrauensaufbau sind!

Eine langfristig 100 % gültige Antwort darauf kann ich auch nicht geben. Aber eine Tendenz.

Ein kurzer Einblick in meine Arbeit: Natürlich nutze auch ich KI für meine Texte. Vor allem zu zwei Zeitpunkten der Arbeit: ganz am Anfang und ganz am Schluss.

Texten mit oder ohne KI